Schlagwort: DDR
Das Schauspiel wird für eine IMAGINÄRE GOTTHEIT aufgeführt – die Partei. Man hat sich einen Gott mit tausend Ohren und Augen geschaffen, der aber trotzdem nicht sieht, was er nicht sehen, nicht hört, was er nicht hören will; er ist zudem allgegenwärtig und stets nirgendwo, wenn’s ihm so besser passt. Aus Liebe zu dieser Gottheit erfindet man Kulthandlungen und Liturgien, wie es die Kirche tat. Im Moment lese ich seine Tagebücher. Strittmatter hat mich durch meine Kindheit und Jugend begleitet,…
Mein Verhältnis zum Schriftsteller Hermann Kant ist gespalten. Verursacht wohl vor allem durch die Pflichtlektüre des Deutschunterrichts. Wenn ich mich recht erinnere, stand lediglich „Die Aula“ auf dem Lehrplan. Das weitaus interessantere Buch aus seiner Feder, „Der Aufenthalt“, erschloss sich mir erst Jahre später. Erst widerstrebend, im Verlauf der Lektüre immer interessierter. Beide Bücher noch heute empfehlenswert, gerade jungen Menschen, die so Innenansichten der DDR und Gründe für Entwicklungen gewinnen würden. Das dritte Buch, dass es endlich schaffte mir den…
Vor 25 Jahren, am Ende des Kalten Krieges zwischen den politischen Blöcken, behaupteten die Sieger, dass sich nun weltweit Frieden, Demokratie und Marktwirtschaft entwickeln würden. Stattdessen haben wir es mit heißen Kriegen mit Hunderttausenden Toten, mit vielen Millionen Flüchtlingen, zerstörten Städten und Weltkulturschätzen zu tun. Diese 25 Jahre haben nicht einfach die Schere zwischen Armut und Reichtum gerade in den westlichen Industriestaaten weit wie noch nie geöffnet, sondern eine Ausbeutung geschaffen, die zum Zerfall ganzer Sozialsysteme und Gesellschaften mit vielfältig…