Im Job ist eine Situation entstanden, die mich ziemlich hilflos und wütend machte. Im Moment bin ich durch einige Neueinstellungen in der Firma wieder sehr mit Neuinstallationen beschäftigt. In erster Linie Laptops – natürlich mit Windows. EIner dieser neuen Rechner brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Aber der Reihe nach …
Um die Attraktivität einer Ausbildung in unserer Firma zu erhöhen, kamen Geschäftsführung und Betriebsrat auf die Idee, unsere neuen Azubis mit Laptops auszustatten. An sich eine gute Idee – denn sollte wieder Homeschooling in der Berufschule festgelegt werden, wären wir ohnehin verpflichtet, unseren Azubis die Teilnahme zu ermöglichen. Natürlich sind die dafür angeschafften Geräte nicht gerade Performancewunder, aber doch moderne und gut ausgestattete Rechner. Den letzten von 4 Laptops, nahm ich am vergangenen Mittowch in Angriff. Das vorinstallierte Betriebssystem eingerichtet, Software aufgespielt (das Übliche: Office, Virenscanner, Teamviewer), lokale User eerstellt und nur noch die Windows-Updates waren zu machen. Damit begann das Drama, denn erst zog sich der Download (Mittwochnachmittag bis Donnerstag gegen 14.30 Uhr) obwohl wir hier über eine durchaus potente Internetanbindung verfügen. Das beunruhigte mich nicht wirklich, denn die Windows-Updates wurden in den vergangenen Jahren ohnehin immer weiter aufgebläht und zeitaufwändiger. Nach dem Download und der „Installation“ wurde von mir der erforderliche Neustart initiiert. Windows zählte brav seine Prozente hoch und ich war guter Dinge, denn lange konnte die Sache nicht mehr dauern …
Wenig später wurde mir klar, dass diese Erwartung ein Irrtum war. Der Rechner schaltete sich aus und nach einer angemessenen Phase der Ignoranz meinerseits (sind doch die Updates oftmals mit diversen Neustarts verbunden), reagierte ich dann doch und schaltete den Laptop wieder ein. Nunmehr begannen meine Probleme: Der Rechner fuhr hoch, der Anmeldebildschirm erschien, der richtige Benutzer stand im Login aber nach Eingabe des Passworts wurde mir gemeldet: „Die Anmeldung des Dienstes „Benutzerprofildienst“ ist fehlgeschlagen – Das Benutzerprofil kann nicht geladen werden“ . Diese Meldung war mir bisher noch nicht untergekommen und deshalb ein wenig konsterniert – schließlich mache ich meinen Job ja schon einige Jahre. Recherche brachte wieder einmal die nicht überraschende Erkenntnis, dass diese Meldung in den Weiten des Internets durchaus bekannt und 1.000e Male beschrieben und „gelöst“ worden war. Die ausgewählten Tipps brachten aber nichts – ich konnte mich weiterhin nicht anmelden. So verging der Donnerstag ….
Am Freitag griff ich zu meiner schärfsten Waffe – das c’t-Notfall-Windows. Allerdings half auch das nicht, selbst nach dem Update auf Version 2021 liess sich dieses Mal das Problem nicht lösen. Immerhin stellte ich fest, dass der lokale User auf dem Rechner gar nicht mehr vorhanden war – zumindest nicht im Dateisystem, die SAM kannte ihn durchaus noch. Das hervorragende Tool NTPWEDIT das auf dem Notfall-Windows vorhanden und mir schon einige Male aus der Bredoullie geholfen hat war leider unbrauchbar, da keine Nutzer gelöscht werden konnten. Es fiel ohnehin auf, dass meine Änderungen wohl dieses Mal nicht in die SAM geschrieben wurden. So verging der Freitag …
Aus Selbstschutz liess ich den Rechner dieses Mal in der Firma und versaute mir nicht das Wochende mit einem Problem im Windows. Heute machte ich mich auf die Suche nach ähnlichen „Notfallprogrammen“ und wurde nach einigen Irrungen fündig: die wohl eher kleine Firma Computerservice-mtk stellt auf ihrer Webseite eine Notfall-DVD zur Verfügung, die vollgepackt mit Programmen keine Fragen offenlässt. Mithilfe der enthaltenen Tools gelang es mir, den betreffenden Nutzer aus der SAM zu löschen, neu zu erstellen (automatisch mit Adminrechten) und endlich Windows wieder zu starten Nun gut das Update hatte offensichtlich nicht nur die vorher eingerichteten lokalen Nicht-Administratoren gelöscht, die Office-Programme, Antivrus und Teamviewer entfernt, aber die heruntergeladenen Windows-Updates nicht! So ging es dieses Mal recht schnell und tatsächlich wurde der Rechner heute fertig und konnte seiner Bestimmung zugeführt werden.
Was war nun eigentlich passiert? Nun wenn ich das wüsste! Am Ende lag es wohl an einem der Updates. Das Notebook wurde in den Ruhemodus geschickt bevor die Updates zu Ende waren und dabei wurde wohl einiges in der Konfiguration zerlegt, der Rechner befand sich in einem undefinierten Zustand. Das solche hanebüchenen Fehler immer wieder (mal) vorkommen, stärkt mein Vertrauen in die Firma aus Redmond nicht gerade …
‚Breites Grinsen und Kopfschütteln‘ … Notgedrungen wird privat auch Win eingesetzt. Das nur wegen 1….2 speziellen Programmen. Ich mache jedes Mal drei Kreuze, wenn Updates durchlaufen und noch alles geht. Ganz zu schweigen vom Datenschutz (obwohl ich nicht unter Paranoia leide)… Wer ein Mal ein PiHole in seinem Netz hatte, weiß wovon ich spreche. Aber gut, andere sind zum Teil auch nicht besser. Auf meinem Dienst-Laptop läuft seit Jahren MINT. Und das ist auch gut so! Ich will da kein MS und auch keine ‚abgebissene Frucht‘ drauf. Nach den Usern ist da immer alles ganz toll und easy. Dabei habe ich bei anderen auch bereits Abstürze von einem angeblich Absturz sicheren System erlebt. Na ja, die Titanic galt ja auch als ‚unsinkbar‘ :-/ … Das Meiste in der IT Welt läuft auf Linux basierten Systemen. Warum sollte man sich da lokal verrenken und was Anderes verwenden?! 😉