Heute vor 100 Jahren begann die Große Sozialistische Oktoberrevolution! Am 07. November (nach dem gregorianischem Kalender dem 25. Oktober) stürmten die Revolutionäre das Petragrader Winterpalais und nahmen die Minister der seit Februar 1917 herrschenden „Provisorischen Regierung“ fest.
Die erste Amtshandlung der sich bildenden neuen Regierung, war die Verabschiedung eines „Dekrets über den Frieden“.
Aus dem Inhalt:
Die Arbeiter-und-Bauern-Regierung, die durch die Revolution vom 24.-25. Oktober geschaffen wurde und sich auf die Sowjets der Arbeiter, Soldaten- und Bauerndeputierten stützt, schlägt allen kriegführenden Völkern und ihren Regierungen vor sofort Verhandlungen über einen gerechten demokratischen Frieden aufzunehmen. Ein gerechter oder demokratischer Frieden, wie ihn die überwältigende Mehrheit der durch den Krieg erschöpften, gepeinigten und gemarterten Klassen der Arbeiter und Werktätigen aller kriegführenden Länder ersehnt, ein Frieden, wie ihn die russischen Arbeiter und Bauern nach dem Sturz der Zarenmonarchie auf das entschiedenste und beharrlichste gefordert haben, ein solcher Frieden ist nach der Auffassung der Regierung ein sofortiger Frieden ohne Annexionen (d.h. ohne Aneignung fremder Territorien, ohne gewaltsame Angliederung fremder Völkerschaften) und ohne Kontributionen. Die Regierung Rußlands schlägt allen kriegführenden Völkern vor, unverzüglich einen solchen Frieden zu schließen, wobei sie sich bereit erklärt, sofort, ohne die geringste Verzögerung, bis zur endgültigen Bestätigung aller Bedingungen eines solchen Friedens durch die bevollmächtigten Versammlungen der Volksvertreter aller Länder und aller Nationen, alle entscheidenden Schritte zu unternehmen.
Marxisten sehen die Ursache für alle Kriege im Privateigentum an Produktionsmitteln. Marx und Engels wiesen nach, dass Kriege erst mit dem Entstehen von Privateigentum und der Klassenteilung auftraten.
Stefan Huth schreibt in der heutigen „Jungen Welt“:
Seit 1989/91 werden die Uhren wieder zurückgedreht, gibt es
Rückschläge von einer Wucht, die die Jahre der Restauration nach dem Wiener Kongress 1815 in mildem Licht erscheinen lassen: Der Imperialismus befindet sich in einer tiefenKrise und überzieht immer mehr Länder mit Vernichtung und Tod. Nun richtet er seine Waffengegen China,die einzige noch von einer Kommunistischen Partei
geführte Großmacht. Acht Milliardäre besitzen einer Oxfam-Studie vom Januar zufolge genauso viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Obdachlosigkeit und Hunger grassieren selbst in den reichen Metropolen, faschistische Bewegungen gedeihen allerorten.
Organisierte Gegenwehr existiert kaum. Der Linken in Europa droht eine Rückkehr zum Zirkelwesen. Keines der mit dem Imperialismus verbundenen Menschheitsprobleme, die 1917 in Russland zum Umsturz führten, ist seither verschwunden.