Seit gestern bin ich Mitglied im „Team Sahra“. Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht versucht auf diesem Weg in Kontakt zu kommen mit potentiellen Wählern außerhalb der Parteistruktur. Vielleicht auch um mit „heimatlosen Linken“ wie mir in Dialog zu treten, sie zu aktivieren.
Letzter Auslöser mich auf der Webseite zu registrieren war die unsägliche Hetzkampagne die im Moment durch den deutschen Blätterwald rauscht und wieder einmal den bewährten Weg geht, Kritik an der Regierungspolitik sofort als rechtspopulistisch zu brandmarken. Die berechtigte Kritik Wagenknechts an der Merkelschen Flüchtlingspolitik, dass Chaos das im Herbst 2015 in Deutschland entstand, die völlig unkontrollierte und unorganisierte Aufnahme von 1.000en Menschen in Deutschland, steht nach Meinung der Kritiker Sarahs ausserhalb jeder Kritik. Ich persönlich bin durchaus der Meinung, dass die zu uns kommenden Menschen damals Hilfe, schnelle Hilfe brauchten. Allerdings nicht ohne professionelle und und effiziente zu Organisation. Und ja – auch Kontrolle und Regulierung wäre damals nötig gewesen.
Genau das aber liess die Regierung Merkel damals missen, vielmehr wurde die Hilfe den Bürgern, Kommunen und Ländern überlassen. Erst Monate später wurde überhaupt über die Beteiligung des Bundes an den immensen Kosten gesprochen. Institutionen des Bundes wie Bundespolizei, THW und auch Bundeswehr traten kaum oder gar nicht in Erscheinung in den heissen Tagen des Herbstes 2015 …
Die miese Tour Sahra Wagenknechts Aussagen in die rechte Ecke zu stellen, ist nun nichts wirklich Neues. Auf ähnliche Art und Weise wurden bereits die Montagsdemos und der Friedenswinter demontiert. Schlimm finde ich allerdings wiederum die Kritiker aus der „Linken“. Natürlich angeführt von den Herren Liebich und van Aken. Sie fordern Sarah auf, die „Parteilinie“ zu halten (meine Interpretation), übersehen dabei aber geflissentlich, dass eben nicht die Tatsache der Aufnahme der Menschen kritisiert wird, sondern lediglich die Art und Weise in die Verantwortung der Bundesregierung gestellt wird. Das nebenbei gerade durch sie friedenspolitische Grundpositionen der Partei die „Linke“ unterhöhlt und wohl am besten abgeschafft werden sollen, übersehen die Kritikaster völlig.
Bei Sahras Team stellt Wagenknecht die Frage, warum einige der dort aktiven sie und ihre Positionen zwar unterstützen, aber meinen, dass sie in der falschen Parte sei. Für mich ist die Antwort klar: solange Sarah Wagenknecht dasselbe Parteibuch wie die Liebichs, van Akens und Gysis hat, ist sie bzw. ihre Partei nicht wählbar. Die Liste der scheinbar dominierenden „Realpolitiker“ in der Linken lie?e sich durchaus fortsetzen. Inzwischen beteiligt sich ja auch der Parteivorsitzende Rixinger an der Hexenjagd …