In wenigen Wochen, genauer am 01. Dezember, ist es 70 Jahre her, dass auf Befehl der SMAD in den Ländern der SBZ Grenzpolizeieinheiten aufgestellt wurden. In der DDR wurde dieser Tag seit den 70er Jahren als „Tag der Grenztruppen“ bezeichnet. Im Vorfeld dieses Jubiläums sind wieder zahlreiche Aktivitäten ehemaliger Angehöriger der Grenztruppen zu verzeichnen.
Man ist bemüht ein realistisches Geschichtsbild zu vermitteln. Gegen den „Mainstream“ des offiziell vermittelten Bildes keine leichte Aufgabe, wie ich selbst schon erfahren habe …
Ich möchte auf 2 Veröffentlichungen hinweisen:
„Halt! Stehenbleiben!: Grenze und Grenzregime der DDR“
Unter diesem Titel ist im Juli 2016 ein Buch erschienen in dem Historiker, Völkerechtler und Miltärs zu Wort kommen. Als Herausgeber fungiert der Vorsitzende der „Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung“(GRH) Hans Bauer.
Das Buch wendet sich an diejenigen, die an Informationen jenseits der bekannten Schlagworte über die Grenze und die Grenztruppen interessiert sind. Allgemein verständlich, fundiert und frei von Polemik werden historische, politische und rechtliche Probleme zur Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten dargestellt.
Von mir (als ehemaligem Grenzer) gibt es eine klare Leseempfehlung!
ISBN-10: 3360018699
ISBN-13: 978-3360018694
„Zum Grenzregime“
In einer kurzen Abhandlung erläutert Oberst a.D. Frithjof Banisch Fragen zum Grenzregime. Ausgehend vom Begriff selbst und seiner militärischen Bedeutung zeichnet er die Entwicklung der Grenzpolizei/Grenztruppen in 5 Etappen nach und geht auf die politischen und militärischen Rahmenbedingungen ein, die die einzelnen Phasen prägten.
Es widerstrebt mir, diese weltpolitischen Ereignisse mit den für Millionen vorwiegend Deutscher so einschneidenden Konsequenzen auf die Begriffe „Mauerbau“ oder „Antifaschistischer Schutzwall,“ „Grenzregime “ oder „Mauerfall“ zu reduzieren.
Warum ?
Erstens: Die Begriffe beziehen sich alle auf ein Bauwerk und machen es zum Symbol. Das führt zwangsläufig und gezielt zur Simplifizierung. Es nimmt historisch konkreten Situationen im Ost- West- Konflikt des vergangenen Jahrhunderts die Dialektik.
Zweitens: Die Begriffe leisten damit jeglicher Demagogie Vorschub. Sie verschleiern die politischen, ökonomischen und daraus folgenden militärischen Interessen der sich gegenüberstehenden Machtblöcke in der damaligen Zeit. Sie verhindern durch ein Schlagwort, mit dem schon alles gesagt zu sein scheint, den Erwerb von Wissenüber die ganze Sache und sind somit am geeignetsten für Geschichtsfälschung und Populismus.
Das gewollte Wissensdefizit ist heute schon unübersehbar.
Das gesamte Dokument ist auf der Seite der AG Grenze des GRH nachzulesen bzw. kann von meiner Seite heruntergeladen werden (Menu Downloads\Geschichte\Grenztruppen).
Beide Veröffentlichungen wenden sich an den interessierten Laien und bieten trotz der bewusst gewählten allgemein verständlichen Darstellung umfassende Informationen zum Thema.