Er fehlte noch in der Sammlung: der Client für Nextcloud. Nachdem vergangene Woche Version 10 des Nextcloud-servers veröffentlicht wurde, legte das Team um Frank Karlitschek nun nach. Gestern wurde die erste Client-Version von Nextcloud frei gegeben. Allerdings (vorerst?) lediglich für Windows und den Mac. Vom Linuxclient existieren im Moment lediglich die Quellen. Diese können von Github heruntergeladen, müssen dann jedoch für das eigene System kompiliert werden.
Ich finde es ein wenig schade, dass man den Weg geht, den Distributoren die Kompilierung der Pakete zu überlassen. Ich bin mir nicht sicher, ob Suse, die ja den ownCloud-Client bereitstellen, ihre Arbeit nunmehr auf Nextcloud erweitern. Das Problem ist im Moment nicht wirklich akut – kann man doch ohne Probleme den ownCloud-Client verwenden, aber ich fürchte ein wenig um die Zukunft. Zur Zeit fehlen mir Interesse und Lust, mir einen Desktop-Client für Nextcloud für meine debianbasierten Clients allein zusammen zu klöppeln. Diesen Mangel sehe ich für die Zukunft noch viel stärker.
Wege wird es geben, traue ich doch der umtriebigen (K)Ubuntu-Gemeinde durchaus Interesse am Projekt zu, aber eine Bereitstellung der Pakete für die gängigsten Paketformate wie z.B. DEB und RPM sollte auch von den Entwicklern von Nextcloud möglich sein. Ein wenig deutete sich die Sache allerdings schon an, als in den News solche Statements wie „in der Vergangenheit vor allem Probleme bei der Paketierung für die diversen Distributionen“ auftauchten.
Hier wird wieder einmal die Schwäche rund um Linux deutlich: die „Zergliederung“ in zahlreiche Distributionen, einerseits sicher eine der großen Stärken der Linuxwelt, bringt eben auch Schwierigkeiten mit sich. Vielleicht sollte man damit beginnen, sich mit einer ganz eigenen „Distribution“ zu beschäftigen, nur für den „Hausgebrauch“, für einen selbst …