Ein großer Teil der Nachrichten, die man im Kriege bekommt, ist widersprechend, ein noch größerer ist falsch und bei weitem der größte einer ziemlichen Unsicherheit unterworfen. Was man hier vom Offizier fordern kann, ist ein gewisses Unterscheiden, was nur Sach- und Menschenkenntnis und Urteil geben können. Das Gestz des Wahrscheinlichen muß ihn leiten.
Carl v. Clausewitz, „Vom Kriege“, Buch 1, Kapitel 6
Diesen Grundsatz des Generalmajors von Clausewitz, der sich explizit auf militärische Nachrichten und ihre Bewertung bezieht, sollte auch dem Beobachter politischer Nachrichten eigen sein.
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine hochmoderne Luftwaffe feste Stellungen 1 Stunde lang „versehentlich“ angreift? Stellungen von Truppen, die sich seit Monaten nicht vom Fleck bewegt haben. Wie wahrscheinlich ist es, dass der IS genau zu der Zeit, in diesem Raum Truppen konzentriert hat, die sofort nach den Luftangriffen die bombardierten Stellungen stürmten?
Wie wahrscheinlich ist es, dass russische oder syrische Flugzeuge einen Konvoi angreifen, der gerade im von ihnen besetzten Teil Aleppos beladen wurde? Wie wahrscheinlich ist es, dass eine mit ca. 100 kg militärischem Sprengstoff versehene Bombe eine so geringe Wirkung auf Pappschachteln und darin enthaltene Glasbehälter hat, wie uns „Bellingcat“ und mit ihm die Massenmedien weiß machen wollen?
Die durch die transatlantischen Medien verbreiteten Meldungen werden immer skuriler, unglaubwürdiger. Dennoch werden sie verbreitet und wohl auch geglaubt.
Es scheint dringend nötig, dass man sich bei seiner Bewertung der Nachrichten vom „Gesetz des Wahrscheinlichen“ leiten lässt, wie Clausewitz vor etwa 200 Jahren vorschlug …
Beim Vineyardsaker eine interessante Analyse der Ereignisse …