Einige Zeit war es verdächtig ruhig auf den News bei Nextcloud. Seit dem 17.06. keine neuen Beiträge. Gestern Abend begann es dann zu zwitschern: per Twitter machte Frank Karlitschek Werbung für ein neues Release. Also erst einmal eine legitime Erklärung – die Ruhe vor dem Sturm quasi.
Heute morgen dann die nächste Twittermeldung und per Mail: Nextcloud 9.0.52 wird nunmehr bereit gestellt. Unter Überschrift „Nextcloud 9 Update bringt Sicherheit, Open Source Enterprise-Funktionen und Support-Abonnement, iOS-App“ wurde auch unter den News ein Artikel veröffentlicht, der die Neuerungen näher vorstellt.
Einen Updater wie zuvor bei Owncloud gibt es noch nicht (irgendwo gelesen, dass der Updater wegen Problemen noch deaktiviert ist, soll aber kommen), also bleibt ein manuelles Update. Der Weg ist – wenn man Vollzugriff auf seinen Server hat – recht einfach: Download der angebotenen Zip-Datei, bei Debian in /var/www/ speichern (solange euer Nextcloudverzeichnis /var/www/nextcloud ist) Datei entpacken und die vorhandenen Dateien beim Entpacken überschreiben lassen. Wichtig natürlich, dass ein aktuelles und funktionierendes Backup eurer Cloud-Instanz vorhanden ist! Vielmehr ist nicht zu beachten. In der Zip ist dieses Mal kein Datenverzeichnis enthalten, die Daten werden also definitiv nicht überschrieben.
Der Aufruf des Webfrontends nach dem Entpacken zeigt die bekannte Meldung:
Bei mir dauerte die Aktualisierung (ca. 3,4 GB an Daten) etwa 10 Minuten. Danach die Erfolgsmeldung (gekürzt):
Auffällig eigentlich nur, dass Calendar und Contacts auch im neuen Release als Drittanbieter-Apps deaktiviert werden. Nexrcloud will das ja demnächst ändern und ich hätte das an sich schon jetzt erwartet …
Nach der Anmeldung kam wieder die Meldung über Dateien, die die Sicherheits- und Kompatibilitätsprüfung nicht bestanden hätten. Eine Prüfung ergab, dass es sich um Dateien aus der Dokumentation von ownCloud handelte, die auf Grund meiner Migration noch in der Datenstruktur vorhanden waren.
Also lediglich Bild-, HTML- und Textdateien. Ich habe die entsprechenden Dateien gelöscht und alles war ok.
Im Weiteren traten keine Probleme auf. Mail, ownNote, Calendar und Contacts ließen sich ohne Probleme aktivieren und tun auch unter Nextcloud 9.0.52 klaglos ihren Dienst.
Eine kleine Neuerung möchte ich euch doch noch ans Herz legen: es ist nunmehr sehr einfach das Branding seiner Nextcloud anzupassen. Mit wenigen Mausklicks können Logo, Beschriftung, Hintergrundfarbe und Hintergrundbild des Login-Bildschirms angepasst werden. Gefällt mir gut und ich habe natürlich auch gleich ein wenig „rumgespielt“:
Sicherlich noch verbesserungswürdig, aber der Anmeldebildschirm war in wenigen Minuten „zusammengeklickt“ und dafür bin ich ausgesprochen zufrieden …
Hey Karsten
Danke für die Anleitung. Hat so bei mir auf der DS415+ auch funktioniert. Insbesondere das Löschen der Dateien, welche die Integritätsprüfung nicht bestanden haben. Das Theming ist ein nettes Gimmik und war eigentlich schon längst überfällig. ownCloud war für mich eine nette Spielerei, aber nextCloud kann ich mir auch für einen produktiven Betrieb vorstellen. Klingt blöd, aber der Fork von ownCloud ist mir irgendwie sympathischer.
Hallo Markus,
schön das dir mein Artikel was genutzt hat … Eigentlich unterscheiden sich ja ownCloud und Nextcloud kaum. Zumindest bis zur letzten Version. Mit 9.0.52 ist ja einiges dazu gekommen, aber meist doch Funktionen, die in einer privaten Wolke nicht ganz so relevant sind. Das Branding gefällt mir auch gut, allerdings noch ausbaufähig wie ich finde. Viel Spaß mit dem neuen Webserver.
Grüße
Karsten