Lindenberg hat auf dem Konzert am Samstag im Hamburger Volksparkstadion überzeugt. Fast 50.000 Menschen waren da und es wurde die erhoffte große Udo-Party. Die Nachtigall ließ die Korken knallen und machte eine Wahnsinnsstimmung. Er konzentrierte sich auf seine alten Songs, brachte auch einiges vom neuen Album, aber von „Bodo Ballermann“, „Johnny Contoletti“ und „Gerhard Gösebrecht“ waren auch die Helden meiner Jugend mit dabei.
Lindenberg verkniff sich auch ein politisches Statement nicht, erinnerte an „Rock gegen Rechts“, träumte von einer Neuauflage dieser Konzertreihe, bedauerte das Versagen der Friedensbewegung in unseren Tagen und sprach sich für den Kampf gegen Krieg überall auf der Welt aus. Ein besseres Verhältnis zu Russland gehört für ihn genauso dazu wie das Verbot deutscher Rüstungsexporte. Folgerichtig fehlten auch Titel wie „Wozu sind Kriege da?“ und „Sie brauchen keinen Führer“ nicht im Konzert.
Der 70jährige war in guter Gesellschaft, denn die Masse der anwesenden Fans war gemeinsam mit ihm in Ehren ergraut, inklusive mir. Das tat der Stimmung keinen Abbruch und ein Chor von 50.000 Menschen, die hingebungsvoll “ … viel Geld für die wenigen Bonzen, die die Panzer und Raketen bauen … “ skandieren, zeigen eindrucksvoll die politische Dimension des Panikrockers. Ansonsten sah man Udo nicht an, dass er bereits 70 Jahre alt ist und 43 Jahre auf der Bühne steht. Fit wie ein Turnschuh fegte er über die Bühne und rockte 3 Stunden durch.
Ein geiles Konzert, zu verdanken auch den zahlreichen mitwirkenden angefangen von der Panik-Band über Tänzer, Sänger, einem Kinderchor und ein paar Prominenten. Hier will ich nur Otto Waalkes erwähnen, der mir mit der ostfriesischen Version von „Highway to hell“ („Auf’m Heimweg wird’s hell“) mächtig imponiert hat …
Mir bleibt nur zu wünschen, dass Udo Lindenberg wie angedeutet tatsächlich bis 100 weiter macht. Dann kann ich mit 82 auf das endgültige Abschlusskonzert gehen …
Ein paar Bilder und eine andere Beschreibung findet ihr beim NDR …