Ja, er kommt 2 Tage zu spät dieser Artikel. An sich wollte ich gar nicht zum Thema schreiben, denn das würde- und pietätlose Verhalten der Regierung und des Bundestages zum 75. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion nervt einfach nur. Noch schlimmer, die Vertreter der Geschichtsklitterung und Verfechter der These von Hitlers „Präventivkrieg“, deren Lügen und Verfälschungen durch Unmengen von militärischen „Fachleuten“ und Freizeitstrategen nachgeplappert werden . Es gibt Stimmen, die sich diesem Trend entgegen stellen, aber die Schreihälse und Kriegsbefürworter sind deutlich in der Überzahl.
Ich sehe mich außerstande, all das aufzuführen was den verbrecherischen Charakter dieses Überfalls kennzeichnete, will nur kurze Denkanstöße geben:
- 27 Millionen Menschen fielen diesem Krieg in der Sowjetunion zum Opfer. Davon waren 18 Millionen nicht an den Kampfhandlungen beteiligte Zivilisten.
- der „Kommissarbefehl“ des OKW. Danach waren politische Kommissare noch „auf dem Gefechtsfeld“ von den anderen Kriegsgefangenen abzusondern und weiter:“Sie sind nach durchgeführter Absonderung zu erledigen.“ Da die Politoffiziere nach geltendem Recht militärische Kombattanten waren, ein ungeheuerlicher Befehl. Dieser Befehl bezog sich auch auf zivile Funktionäre der Kommunistischen Partei , selbst auf Vertreter der zivilen Behörden.
- Im „Generalplan Ost“ wurde die physische Vernichtung „durch Hunger“ von Millionen Menschen vorgesehen. Dabei ging es nicht nur um die Bevölkerung der Sowjetunion, sondern ebenso um Polen, Tschechen u.a. osteuropäische Völker
Und heute? Wieder steht der Feind im Osten. Die NATO provoziert, rüstet auf und zeigt „militärische Präsenz“. Einige Stimmen melden sich, der Ex-General Kujat beispielsweise. Überraschenderweise Gabriel und Steinmeier. Noch überraschender Ischinger, der Veranstalter der Münchener Sicherheitskonferenz. Sogar Gauck ringt sich ein paar Worte ab.
Mir scheint allerdings – soweit es die Regierungsvertreter betrifft – hier werden lediglich Beruhigungspillen verabreicht, denn gleichzeitig verkündet Merkel die perspektivische Erhöhung des „Verteidigungsetats“, sprich der Rüstungsausgaben, auf 3% des BIP. Das ist mehr als Obama von seinen Vasallen fordert …
Wir sind auf einem schlechten Weg, einem gefährlichen! Die Welt stolpert womöglich in einen Krieg hinein. Es könnte der letzte sein.
Brecht :
Das große Karthago führte 3 Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Nicht mehr auffindbar nach dem Dritten.
Die Freidenker veröffentlichten ein „Brief“ genanntes Statement zum 75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion mit einer bemerkenswerten Analyse, die meine volle Unterstützung findet:
Am 22. Juni 1941 begann der Vernichtungskrieg mit dem Ziel der „Ausrottung des Kommunismus für alle Zeiten“ durch die „Vernichtung der bolschewistischen Kommissare und kommunistischen Intelligenz“.
Es war ein barbarischer, ein totaler Krieg, bis heute ohne Beispiel. Angesichts über 50 Millionen Toten, darunter China mit 13,5 Millionen und die Sowjetunion mit 27 Millionen, bekräftigen wir an diesem Tag: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“
Heute jedoch sind die Regierenden weit davon entfernt, die Lehren aus diesem verbrecherischen Krieg zu beherzigen:
Die USA, die NATO und die EU betreiben seit 1991 eine Politik der Einkreisung, Zurückdrängung und Destabilisierung Russlands. Mit dem Putsch in der Ukraine, ständigen Manövern und dem Vorrücken der NATO direkt an die russische Westgrenze wird eine Zuspitzung der unmittelbaren Konfrontation betrieben.
Das gesamte Dokument findet ihr auf den Seiten des Freidenkerverbandes.