Da ist es, dass Schmuddelwort der Alt-Stalinisten: KLASSENKAMPF! Wo uns doch die Politiker aller couleur klar machen wollen, dass es heutzutage gar keine Klassen mehr gibt, also kann es auch gar keinen Klassenkampf geben.
Ich beginne der AfD und ihren Wahlerfolgen etwas Gutes abzugewinnen: mehr und mehr setzt sich wohl in der Partei „Die Linke“ die Meinung durch, dass es eben nichts ist mit „sozialer Marktwirtschaft“ und „sozialer Gerechtigkeit“ im kapitalistischen Deutschland. Nun ja, zumindest melden sich vermehrt Stimmen, die diese Erkenntnis auch laut äußern …
Die aktuellen Probleme und Konflikte unserer Zeit beruhen nicht auf religiösen oder nationalen Unterschieden. Es geht um das Geld und wenn es einen der viel gepriesenen „westlichen Werte“ gibt, dann ist es das Streben nach maximalem Profit.
Nachdem ich bereits am Freitag eine Vertreterin der Linken zitiert habe, komme ich nicht umhin, eine weitere Dame – interessanterweise ebenfalls mit „Migrationshintergrund“ – zu zitieren. Die Landessprecherin der Linkspartei Nordrhein-Westfalen Özlem Alev Demirel, gab den Nachdenkseiten ein Interview, in dem sie tatsächlich vom Klassenkampf spricht:
Aktuell wählen Menschen aus Protest oder getrieben von rassistischen Ressentiments die sogenannte AfD. Unsere wichtigste Aufgabe ist es daher zurzeit, jetzt nicht irgendwelche Farbenspiele zu beginnen, sondern den Menschen, die von Abstiegs- und Existenzängsten geplagt sind, deutlich zu machen, dass die wahren Ursachen für ihre soziale Situation weder der muslimische Nachbar von nebenan noch die Geflüchtete sind. Ja, dass ganz im Gegenteil auch diese beiden in aller Regel Opfer derselben Habgier und des Systems in diesem Land wie weltweit geworden sind. Dieses System entzieht uns allen zunehmend die Existenzgrundlage, weltweit.
Es ist daher heute wichtiger denn je, zu erkennen, dass die Grenzen nicht zwischen den Religionen, Kulturen oder Nationalitäten, sondern zwischen Arm und Reich, zwischen unten und oben, verlaufen.
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Letztlich muss man sich entscheiden, in wessen Interesse man Politik machen möchte. Wir müssen uns entscheiden. Im Interesse der lohnabhängigen Klasse und damit der 99 Prozent – oder im Interesse des Kapitals. Diese Interessen stehen im Widerspruch zueinander. Kurz: Es herrscht Klassenkampf.
Inwiefern es der Linken gelingt, sich aus den Taktierereien um eine Regierungsbeteiligung um jeden Preis (wie von Herrn Gysi u.a. scheinbar angestrebt) zu bfreien, bleibt abzuwarten. Hoffnung gibt es noch, wenn man das Interview mit der Genossin Demirel auf den Nachdenkseiten liest …