Nachdem ich vor einigen Tagen den ersten Chef des späteren in Salzwedel stationierten Kürassier-Regimentes 7 vorstellte, nunmehr der 2. Chef des damaligen Dragoner-Regiments.
- Georg Friedrich von der Albe, geb. 1662 zu Pollwitten in Ostpreußen
- Vater Hans Georg, Herr auf Pollwitten
Mutter Dorothea geb. von Kanitz a.d.H. Mednicken - 1682 Fähnrich in dänischen Diensten
- 1688 Rittmeister in unserem Regiment
- 1689/97 Feldzug gegen Frankreich
Belagerung von Bonn, Schlachten bei Neerwinden, Fleurus und Steenkerken - 28.07.1691 Major
- 03.04.1695 Oberstlieutenant
- 1702/1713 Feldzug gegen Frankreich
Belagerung von Bonn, Schlachten bei Oudenard und Malplaquet(verwundet) - 19.01.1703 Oberst beim Regiment von Sonsfeld
- 21.01.1710 Brigadier von der Kavallerie
- 19.06.1711 Chef des Regiments
- 12.05.1713 Generalmajor
- Georg Friedrich von der Albe führte 1715 ein preußisches Expeditionskorps gegen Schweden, bestehend aus 10 Eskadrons und 4 Bataillonen (2 Eskadrons aus seinem eigenen Regiment). Hinzu kamen 10 Eskadrons und 4 Bataillon Dänemarks. Gemeinsam belagerte (und eroberte) man Wismar
- gestorben 09.01.1717 in Halberstadt
Zu seiner Beerdigung am 18.01.1717 bestimmte König Friedrich Wilhelm:
Den obersten von der Marwitz von wegen Denhofischen Regiment zu erbrechen.
Berlin, den 11. Jan. 1717
Mein lieber Marwitz. Weill der Gen. Major von der Alben leider gestorben, so befehle ich euch, daß ihr sollet 500 Mann commandiren und ein Batt. formiren und die Leyche folgen und dry mall feuern, die fahnen werden mitgenommen, der ich bin Euer wohl affectionirter Freund.
Fr.Wilhelm“1
Beim hier genannten „Denhofischen Regiment“ handelt es sich wohl um das Infanterieregiment Ernst Graf Dönhoff (Nr. 21), dass im angegebenen Jahr – wie die „Albeschen Dragoner“ – im“Halberstädtischen“ stand. Wir können davon ausgehen, dass das Bataillon Infanterie zusätzlich zu den Dragonern zur Beisetzung befohlen wurde.
Neben diesem Beleg finden wir ein „Cabinetsschreiben“ in dem sich Friedrich Wilhelm um die Erziehung des Sohnes von Albe kümmert. Als der General starb, war sein einziger Sohn gerade einmal 10 Jahre alt. Noch zu Lebzeiten hatte von der Albe den „Geheimerath“ von Berleps (oder Berlepsch) als Vormund für seinen Sohn bestellt und der König bestätigt in besagtem Schreiben diese Vormundschaft und fordert gleichzeitig Auskunft über Kosten und Inhalt der angedachten Erziehung. Die pädagogischen Vorstellungen des Herrn von Berleps über die Erziehung seines Mündels (das er gemeinsam mit seinem eigenen Sohn erziehen lassen wollte), korrigierte der König:
„sein son Kann er lassen lernen was er will aber Albe sein son soll das Pedantische Latin nich lernen aber die Historie von 100 Jahr her, seine Religion fundamentellement, geographie und Mattematicke und die Rechenkunst fundamentellement, Perfeck franscosisch, lesen schreiben fechten dantze und wen er in die Jahre kumen zu Halle reutten mehr soll Albe sein Sohn nicht lernen“. Und zum Abschluß noch „So wie ich es vorgeschrieben habe vor Albe, sein son kann er nach sein Gefallen auferziehn“2.
Bei der vom König vorgegebenen Richtung wurde der Sohn Albes folgerichtig Offizier und brachte es bis zum Major in der preußischen Armee. Ich habe bei den Zitaten bewußt die sicherlich auch für die damalige Zeit eigentümliche Rechtschreibung und Grammatik des „Soldatenkönigs“ beibehalten …