Abgesehen davon, dass der 01. September für mich eine ausgesprochen persönliche Bedeutung hat, wird er seit 1966 in der BRD, seit Anfang der 50er Jahre in der DDR als „Weltfriedenstag“ oder als „Tag des Friedens“ gefeiert. Das Datum erinnert an den Beginn des II. Weltkrieges am 01. September 1939.
Die Bilanz des wiedervereinigten Deutschlands an diesem Weltfriedenstag 2015 ist erschreckend. 76 Jahre nachdem durch deutsche Soldaten die Welt in Brand gesetzt wurde, ist diese neue BRD weit davon entfernt, sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Der oberste Repräsentant dieses Nachfolgestaates des untergegangenen Deutschen Reiches – ein Gau(c)kler auf der Position des Bundespräsidenten – fordert offiziell ein stärkeres, soll wohl heißen ein militärisches, Engagement unseres Landes in der Welt.
25 Jahre nach dem Ende des ersten Kalten Krieges, in dem die Welt mehr als einmal vor der vollständigen Vernichtung stand, bastelt die Politikerkaste an einer erneuten Phase der Konfrontation und Hochrüstung, verbunden mit einem beispiellosem Demokratieabbau. Deutsche Soldaten „verteidigen“ das Vaterland weit entfernt von der Heimat, am Hindukusch, auf dem Balkan, am Horn von Afrika.
Seit 2 Jahren bastelt man auch wieder fleißig an einem Feindbild. Das „Reich des Bösen“ liegt wieder einmal im Osten. Russland ist der neue, alte Feind den es zu bekämpfen gilt. Keine Lüge, keine Tatsachenverdrehung und Übertreibung ist zu schmutzig, um sie nicht gegen Russland und seinen Präsidenten anzuwenden.
Die als „4. Gewalt im Staat“ verherrlichte Journaille stößt kräftig mit in das Horn, auf einem Niveau, das an die Zeiten des „Stürmers“ des Herrn Streicher erinnert.
Andere Meinungen werden diffamiert, totgeschwiegen, verleumdet.
Da ist von „Querfront-Netzwerken“ und „neuen Rechten“ die Rede, ohne die Begriffe zu definieren, ohne zu erklären, was das eigentlich sein soll. Es war schon immer eine probate Methode der Propaganda, den politischen Gegner mit Dreck zu beschmeißen, nach dem Motto: „Irgenwas wird schon hängen bleiben!“.
Traurig an dieser ganzen Entwicklung ist vor Allem, dass sich keine politische Kraft findet, die diesem grotesken Treiben entgegentritt.
Stattdessen sind es die Menschen, die sich in der Mehrheit – auch in Deutschland – diesem Propagandakrieg entziehen, sich der primitiven Hetze auf Goebbelsniveau verweigern und den Maulhuren aus der Politik und dem verkauften und verlogenen Journalismus keinen Glauben schenken.
DAS ist der Lichtblick, der Silberstreif am Horizont am heutigen Weltfriedenstag. „Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin!“ (Carl Sandburg)
Ich wünsche euch einen schönen Weltfriedentag!