Es nervt, diese plumpe und deshalb so durchschaubare Stigmatisierung von politischen Gegnern. Neueste Erfindung ist der Begriff Querfront. Es wird suggeriert das insbesondere Gegner der aggressiven Außenpolitik von EUSA und Nato, gemeinsame Sache mit der äußersten Rechten machen. Ich hatte bereits hier im Blog einige Gedanken zum Thema formuliert.
Bettina Böttcher von der Publikumskonferenz hat nunmehr einen offenen Brief an die Botschaft der Russischen Förderation veröffentlicht, indem sie das Phänomen des Widerspruchs zwischen öffentlicher Wahrnehmung und der dieser Wahrnehmung widersprechenden „Berichterstattung“ analysiert:
Aber es wird auch deutlich, in welch absurder Weise alle Gegner der aggressiven Hegemonialpolitik der Nato nicht nur (den Feindbildern des Kalten Krieges entsprechend) etwa als „Altstalinisten“ ausgerufen, sondern sogar in die pro-nazistische Ecke gestellt werden: Die Vokabel „Querfront“ geistert schon seit geraumer Zeit als Beschimpfung aller sich explizit für den Frieden einsetzender Menschen durch den offiziellen Mediendiskurs. (Denn bekanntlich waren die Nazis ja so friedensliebend!) Ein wirklicher Begriff ist da aber schon lange nicht mehr beim Worte; die Kombattanten an der Diffamierungsfront scheinen vielmehr jede Bezeichnung als legitim zu befinden, die den politischen Gegner, hier jegliche Friedensfreunde, unterhalb der Gürtellinie trifft. Dies bezeugt die Übertragung dieser Bezeichnung auf hoch geschätzte Altpolitiker recht gut: Es zieht jedem historisch auch nur halbwegs Gebildeten die Schuhe aus, wenn sie selbst in ein Parlamentsorgan Eingang findet.
Den gesamten Brief findet ihr auf der Seite der Publikumskonferenz …
via Propagandaschau