Das „Lied der Deutschen“ oder auch Deutschlandlied genannt, ist seit 1991 offiziell Nationalhymne der Bundesrepublik. Für mich als in der DDR aufgewachsener ein eher problematisches Lied, auch wenn nur die dritte Strophe des Textes von Hoffmann von Fallersleben als Nationalhymne gilt. Aber nicht nur der Text stellt für mich ein Problem dar, sondern auch die Symbolik die mit dem „Überstülpen“ der Hymne eines der sich wiedervereinigenden „Deutschlands“ verbunden war.
Es hätte durchsaus eine Alternative gegeben: Bertolt Brechts „Kinderhymne“. Bildet euch selbst ein Urteil. Die Melodie ist von Hanns Eisler, allerdings ist das Versmaß von Brecht bewusst so gewählt, dass die von Haydn komponierte Melodie des Deutschlandliedes ebenfalls verwendet werden kann.
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land
Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.
Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.
Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir’s
Und das liebste mag’s uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.