Durch einen Artikel auf Heises Telepolis wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Der vollständige Buchtitel „Wir sind die Guten.: Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“ war ein wenig lang für die Überschrift 😉 .
Aus dem Vorwort:
So berechtigt Kritik an der aktuellen demokratischen Verfasstheit Russlands sein mag: Sobald diese Kritik zur Waffe eines Werteimperialismus gerät, der den zu „befreienden“ Kolonien aufgezwungen oder gar als Teil der sogenannten Sicherheitspolitik zum „Menschenrechtsbellizismus“ wird, entwertet sie sich selbst. Wer glaubt, dass es beim Krieg in Afghanistan um die Durchsetzung von Frauenrechten und Mädchenschulen geht, bei der Eroberung des Iraks um die Etablierung von Demokratie oder beim Krieg gegen Libyen um die Befreiung der Bevölkerung von einem irren Diktator, ist ein bedauernswertes Opfer der Propaganda, mit welcher der „werteorientierte“ Westen seine imperialen Feldzüge verkauft – Feldzüge, bei denen es sich nicht um Humanität und Menschenfreundlichkeit, sondern immer um Macht- und Geschäftsinteressen dreht, wobei es in aller Regel um Rohstoffe und Ressourcen geht.
Und genau hier liegt der Kern des Konflikts des Westens mit Russland: Nicht Putins autokratische Regierungsführung oder homophoben Gesetze sind der Grund, warum er im Westen zur Unperson wurde – viele der Alliierten des Westens rangieren diesbezüglich weit unter dem Niveau Russlands -, sondern die Tatsache, dass er den immensen Ressourcenreichtum Russlands der fröhlichen Ausbeutung durch transnationale Konzerne entzogen und unter die Kontrolle des Staats gebracht hat. Und damit hat er sich auch wieder zu einem wichtigen Player im „Great Game“ gemacht – dem seit Jahrhunderten währenden Kampf der großen Nationen um die Rohstoffe und Ressourcen dieser Erde.
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Kategorie Lesenswert! Informationen zum Bezug des Buches im Link oben …