Auch während meines Urlaubs habe ich aufmerksam die entsprechenden Nachrichten verfolgt. Jetzt im Nachhinein die Geschehnisse einer ganzen Woche zu kommentieren halte ich für wenig sinnvoll, zumal auch wieder eine Menge passiert ist. In den inzwischen berüchtigten Medien dieses Landes konnte man die Geschehnisse in der Ukraine ja wieder nur einmal verzerrt wahrnehmen.
Wie weit entfernt unsere Politik von der Realität entfernt ist zeigte sich mir einmal mehr, als Russland ebenfalls Sanktionen aussprach: die künstliche Empörung ob dieses durchaus nachvollziehbaren Schrittes fand ich am Ende nur noch lächerlich. Was haben die Damen und Herren aus Berlin und Brüssel denn erwartet? Das Russland die gegen sich ausgesprochenen Sanktionen still erduldet und statt sich zu wehren auch noch die andere Wange hinhält? Der lächerlichste Satz der in diesem Zusammenhang fiel, war die Äußerung eines Brüsseler Beamten, der meinte die von Russland ausgesprochenen Sanktionen seien „politisch motiviert“. Ach nee, die Sanktionen der EU/USA waren demnach nicht politisch motiviert? Welche Motivation verfolgt stattdessen die unheilige westliche Allianz? Treibt sie die tiefe Sorge um Menschenrechte und Freiheit wie schon in Afghanistan, Syrien, Irak, Libyen … Der Eindruck verstärkt sich immer mehr, dass man bei den Regierigen das Volk tatsächlich für komplett schwachsinnig hält …
Das zweite Highlight der letzten Wochen war die „teilweise Vernichtung eines russischen Militärkonvois“ durch die ukrainische Armee. Wieder blamierten sich die deutschen „Qualitätsmedien“ bis auf die Knochen mit ihrer „objektiven Berichterstattung“. Inzwischen hätte man ja merken können, dass die Meldungen des Herrn Poroschenko und seiner Junta selten etwas mit der Realität zu tun haben. Donezk und Lugansk werden bereits seit Wochen „befreit“ und die Erfolgsmeldungen reißen einfach nicht ab. Ein Wunder, dass bei diesen phänomenalen Erfolgen überhaupt noch gekämpft wird in der Region.
Leider sind die Informationen zur tatsächlichen militärischen Lage in der Ostukraine sehr dünn gesät …
Den Tanz um den russischen Hilfskonvoi will ich nur am Rande erwähnen. Hier zeigt sich deutlich, wie wenig es EUSA um die Menschen geht: gab es schon einen Versuch die zweifelsohne verzweifelte Lage der Bevölkerung in der Ostukraine zu lindern? Hat auch nur ein Vertreter der westlichen Menschenfreunde den Versuch gemacht sich über die Lage der Zivilbevölkerung in der Ostukraine, besonders in den umkämpften Regionen, zu machen? Waren Vertreter von Menschenrechtsorganisationen, Regierungen, Parlamenten in den Flüchtlingslagern auf russischen Territorium? Ich will niemandem Unrecht tun – zu lesen ist darüber nichts. Das die Kiewer Machthaber nachdem sie vom russischen Konvoi erfuhren schnell selbst eine „Soforthilfe“ aus dem Boden stampften ist bestenfalls als Schadensbegrenzung zu sehen, weniger als wirkliche Hilfe. Und wenn es nur das wäre, was Russland mit der Entsendung seines Konvois erreicht hat – immerhin hat die Öffentlichkeit nunmehr das Leid und die Not der Menschen überhaupt erst einmal zur Kenntnis genommen. Poroschenko verkündete noch Tage vorher, dass es keine humanitäre Notsituation in der Ostukraine gäbe …
Inzwischen fordert Poroschenkos „Aussenminister“ direkte militärische Unterstützung von der NATO und der USA. Scheint nicht wirklich gut auszusehen, die Lage an der Front …
Ein wenig Information über die militärische Situation findet ihr auf der Seite Vinyardsaker. Nach meinen bisherigen Erfahrungen deutlich glaubhafter als die „Informationen“ die aus Kiew verbreitet werden.
Der von mir sehr geschätzte Rainer Rupp setzt sich in der „Jungen Welt“ von heute mit dem Phänomen des „teilweise vernichteten russischen Militärkonvois“ auseinander. Anhand des Spiegels Online analysiert er die kritiklose Übernahme dieser ukrainischen Ente in die deutschen „Leitmedien“