Nach den im vorherigen Artikel geschilderten Überlegungen ging es nun an die Suche nach geeigneter Software. Es gibt inzwischen einige Linux-Distributionen, die sich auf die Verwendung als NAS-Systeme spezialisiert haben. Die bekanntesten sind wohl NAS4Free bzw. FreeNAS – beide auf FreeBSD basierend – und OpenMediaVault (auf Debian basierend). Obwohl alle 3 recht interessante Distributionen sind, kommen sie für mich dennoch nicht in Frage: in jedem Fall hätte mein Server neu installiert werden müssen – auch das Aufsetzen einer Virtualisierungssoftware und der Betrieb eines der Systeme in einer virtuellen Umgebung stellt für mich nicht die optimale Lösung dar.
- ownCloud. Ist bereits realisiert und läuft tadellos. Selbst die Arbeit am Webfrontend ist nach der Deaktivierung des Preview-Funktion komfortabel möglich, auch bei der Verwendung von VPN-Verbindungen.
- Dateiablage. Eine Grundfunktion die mit den „Bordmitteln“ des Systems problemlos realisiert werden kann.
- Multimediaserver. Das Streamen von Musikdateien und Bildern auf den Bluerayplayer, die Sonos Player und meine Androiden stellen die eigentliche Herausforderung dar.
echo 'deb http://shell.ninthgate.se/packages/debian wheezy main' >> /etc/apt/sources.list
Hinzufügen des Schlüssels der Paketquelle:
curl http://shell.ninthgate.se/packages/shell-ninthgate-se-keyring.key | sudo apt-key add -
Update der Paketquellen und Plexmediaserver installieren:
apt-get update apt-get install plexmediaserver
Auf meinem Server lief Plex auch nach einem Apache restart nicht, deshalb habe ich den Server einmal neu gestartet. Damit ging es und per http://IP_Adr:34200/manage konnte ich auf den Server zugreifen. Die Einrichtung der Datenquellen usw. wird durch einen Assistenten unterstützt und bereits nach wenigen Minuten war eine erste Datenquelle eingebunden und per Webbrowser konnte ich Musik abspielen. Ein NFS-Mount meines Musikverzeichnisses auf der Synology machte den Zugriff auf meine Musiksammlung auf der Diskstation möglich.
Per Samsung Bluerayplayer war der Zugriff ebenfalls kein Problem. Der Server wird als Medienquelle erkannt und der Zugriff gestaltet sich wie gewohnt unkompliziert. Für die Androiden gibt es eine App – allerdings kostenpflichtig (3,59€). Zum Test stellt der Hersteller eine kostenlose und etwas abgespeckte Version zur Verfügung.
Einziges Problem der Zugriff von den Sonos Playern. Die greifen auf Windows-Freigaben im Netz zu und holen sich auf diesem Weg die Musik. Sollte aber nach Aufrüstung mit der zusätzlichen HDD und der Datenkopie auch kein Problem sein, Stichwort Samba.
Fazit: die Tests waren erfolgreich und da ich heute mit dem RAM rechne steht einer Realisierung des Projekts wohl nichts mehr im Wege. Ich werde heute Abend den Server aufrüsten und dann die Datenkopien vornehmen, natürlich auch gleich entsprechende Backups einrichten.