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ownCloud – Synology DS, Raspberry Pi oder dedizierter Server?

bannerowncloudWieder einmal deuten sich bei mir Änderungen bezüglich meiner ownCloud-Instanz an. Aus verschiedenen Gründen habe ich ja im Herbst letzten Jahres meine Installation von der Synology DS auf einen Raspberry Pi „verlagert“. Mit dieser Lösung bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, trotzdem strebe ich wieder nach Änderung des Status Quo …

 
Das Interesse an den Artikeln rund um ownCloud hier auf dem Blog ist sehr groß. Jede Neuerung im Umfeld führt zu einem eklatanten Anstieg der Zugriffe auf meine Webseite. So auch diese Woche: die Veröffentlichung von DSM 5.0 für Synologys Diskstations bescherte mir nicht nur einen neuen Tagesrekord bei den Zugriffen, sondern auch der Wochendurchschnitt wurde erheblich gesteigert … Deshalb möcht ich hier meine Gedanken zu 3 möglichen Installationsvarianten von ownCloud darlegen. Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen bei der Entscheidungsfindung … 

1. ownCloud auf Synology DS

Mit der Einführung von DSM 5.0 bei Synology, traten wieder erhebliche Probleme mit den ownCloud-Installationen auf der Diskstation auf. Zumindest zeigt sich das in der Diskussion eines meiner Artikel zur Installation von ownCloud … In meinen Augen hat sich die Diskstation als Basis für eine ownCloud-Installation damit endgültig disqualifiziert. Die als Paketbetreuer auftretende Synocommunity scheint – nach den Querelen im vergangenen Jahr – nicht in der Lage zu sein, kontinuierlich Stabilität und Aktualität des von ihr betreuten Paketes zu sichern. Mehr noch: aus welchen Gründen auch immer, werden in meinen Augen sinnlose Änderungen am Programm vorgenommen.
So wurde z.B. die Dateistruktur des Paketes verändert, und zwar derartig, dass ohne Eingriff von Seiten der Nutzer eine Installation schlichtweg unmöglich ist. Andererseits scheint es nicht gelungen zu sein, ein funktionierendes Installationspaket für die neue DSM-Version 5.0 zu schnüren. Hier zeigt sich auch die grundsätzliche Problematik die ich beim Einsatz von ownCloud auf den DS von Synology sehe: die Abhängigkeit von einzelnen Personen oder Gruppen, die das Paket zur Installation bereitstellen. Es entsteht eine relativ große Distanz zum ursprünglichen Projekt ownCloud und das kann – wie sich im letzten halben Jahr verstärkt gezeigt hat – weitreichende Konsequenzen in Bezug auf Stabilität bzw. Aktualität der Software haben. Ein absolut unbefriedigender und wenn man auf den Zugriff seiner Daten angewiesen ist, gefährlicher Zustand. Von Synology selbst ist keine Hilfe zu erwarten. Die Firma verfolgt mit DSCloud ein eigenes Projekt und wird wohl nicht eine „konkurrierende“ Software in ihren Programmpool aufnehmen.

Für mich persönlich ist die Synology Diskstation als Basis für ownCloud nunmehr keine Alternative mehr!

2. ownCloud auf Raspberry Pi

Seit etwa einem halben Jahr läuft meine persönliche ownCloud-Instanz auf einem Raspberry Pi. Ich setze die von Aditya Patawary als Image bereit gestellte Variante ein. Diese Art der Installation bietet einige Vorteile für den Anwender:
  • fertiges System mit integrierter ownCloud-Instanz
  • bereits vorgenommene Optimierungen für den Zugriff auf ownCloud
  • Nutzung der offiziellen Quellen des ownCloud-Projektes bzw. von OpenSuse die sehr dicht am Projekt sind. Damit ist faktisch die Versorgung mit der jeweils aktuellen Version gewährleistet
  • da auf Debian beruhende Installation bleiben auch die zu Grunde liegenden Programme (Webserver, Datenbank usw.) aktuell
  • durch Anpassung des Systems – z.B. Installation von Webmin zur Verwaltung – den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu konfigurieren
Aber wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch Schatten:
  • Anschaffung zusätzlicher Hardware. Da sich aber die Kosten von etwa 40 € für den Raspberry Pi und um die 10 € für eine von mir verwendete 16 GB SD-Card im überschaubaren Rahmen halten, wohl vernachlässigbar
  • relativ geringe Leistungsfähigkeit des Raspberry Pi. Die derzeitige CPU (ARM-Prozessor mit 700 MHz) und 512 MB RAM sind tatsächlich ausreichend für die Installation und den Betrieb von ownCloud und durchaus vergleichbar mit der Performance auf der von mir ursprünglich eingesetzten Synology Diskstation 211+, allerdings sind auch keine Wunder vom System zu erwarten.
  • größere Probleme habe ich mit meinem Vertrauen in die Verwendung einer SD-Card als Speichermedium. An der schnellen Einbindung eines zusätzlichen USB-Speichers für die ownCloud-Instanz bin ich zunächst gescheitert, habe dieses Vorhaben dann nicht weiter verfolgt
  • ein wenig Verständnis für ein Linux als Basis sollte beim „Installateur“ vorhanden sein. Die zusätzliche Installation des Webmin und der damit realisierten Datensicherung (die ist und bleibt ein absolutes Muss!) erfordern zumindest rudimentäre Kenntnisse. Allerdings kann diese Sache auch der Einstieg in die große Welt von Linux sein – insofern als ein durchaus positiver Nebeneffekt …

Alles in Allem ist der Einsatz des Raspberry Pi eine ernst zu nehmende Alternative. Für mich führen aber neue Aspekte zu einem Umdenken in dieser Frage, die konsequenterweise zum nächsten Punkt führen

3. ownCloud auf einem dedizierten Server

Die Ausführungen zu diesem Thema tragen noch hypothetischen Charakter, denn die Realisierung steht noch aus. Verschiedene Überlegungen führten zu meinem Entschluß, diesen nächsten Schritt zu gehen:

  • leistungsstärkere Hardware. Angefangen von einer 1 GBit-Netzwerkkarte über eine stärkere CPU bis hin zu mehr RAM erwarte ich eine deutliche Performancesteigerung
  • größeres Speichermedium. Die zu synchronisierenden Daten sind im letzten Monat überproportional gewachsen. Eine Änderung ist erforderlich. Ich denke da gerne langfristig und möchte die Umstellung ohne zeitlichen Druck realisieren können
  • Zukunftssicherheit. Das System wird skalierbarer, zusätzliche Optionen wie RAID sind möglich

Ausgehend von diesen Gedanken habe ich vor ein paar Tagen einen HP Proliant MicroServer N54L mit 2GB RAM und einer 250 GB HDD bestellt. Kosten 180 €. Das ist natürlich eine andere Hausnummer – sowohl technisch als auch preislich – als der Raspberry Pi. Sobald das Gerät hier eintrifft werde ich mich an die Installation machen und natürlich darüber berichten …

4. Fazit

Ich fasse kurz meine Sicht der Dinge zusammen:
  1. Für mich persönlich ist eine Synology Diskstation für den Betrieb von ownCloud nicht mehr geeignet. Das liegt v.a. an den seit dem letzten Jahr entstandenen Problemen mit dem Paket für die DS. Alternative wäre eine manuelle Installation z.B. mit Hilfe des Webinstallers von ownCloud. Auf jeden Fall weg vom Paket der Synocommunity …
  2. Der Raspberry Pi ist in Verbindung mit dem Paket von Aditya Patawari eine sehr gute Alternative für private Installationen. Allerdings sind dem System natürlich Grenzen gesetzt. Sehr große Datenmengen, Nutzung der zahlreichen Features die ownCloud bietet (z.B. Textsuche, gemeinsames Bearbeiten von Dateien usw.) und hohe Performanceanforderungen sind bei anderen Systemen wohl besser aufgehoben (dieser letzte Punkt gilt übrigens auch für die kleinen DS).
  3. Wenn der Raspberry Pi nicht mehr reicht, bleibt nur der Einsatz eines dedizierten Servers – wie immer man diesen auch gestaltet.
Es gäbe noch eine weitere Option: Installation auf eigenem Webspace bei Provider X. Für mich persönlich keine Alternative, denn dann könnte ich genausogut eine der zahlreichen professionellen Anbieter nutzen: ich habe meine Daten nicht mehr auf eigener Hardware und gebe die Kontrolle aus der Hand …

 

4 thoughts on “ownCloud – Synology DS, Raspberry Pi oder dedizierter Server?

  1. Ich benutze die Owncloud neuste Version auf einer 214. Die Installation habe ich nicht über das Syno Paket vorgenommen. Also auf herkömmliche Weise installiert. Dabei gab es erstaunlicher Weise keine Probleme. Trotz der schwachen Hardware der DS läuft es sehr rund und flüssig. Bin zufrieden mit meiner Synology Lösung.

    1. Hallo Namensvetter,
      ja sicher läuft owncloud auch auf der Syno, mir persönlich fehlte immer etwas Leistung. Inzwischen würde ich das Paket der Synocommunity auch nicht mehr verwenden …

      Grüße

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