Roman Grafe – Autor und selbst ernannter Großinquisitor in Sachen DDR-Unrecht – war wieder einmal unterwegs um im Rahmen einer Lesung Schülern seine Sicht auf die Geschichte nahe zu bringen. Dieses Mal sogar in der Altmark, genauer in Stendal. Herr Grafe las vor etwa 50 Schülern aus einem seiner Bücher und fabulierte danach “ … von Tätern, Opfern und Mitläufern der SED-Diktatur: dass niemand gezwungen wurde, zu den Grenztruppen zu gehen. Dass es für Grenzsoldaten Vergünstigungen gab, dass sie bei der Studienplatzvergabe bevorzugt wurden, mehr Ausgang hatten. Dass Denunzianten Prämien bekamen.“. Als eine anwesende Lehrerin und wohl auch einige Schüler seiner einseitigen Darstellung widersprachen, sieht Herr Grafe rot und verlangt nach der Lesung von der Schulleiterin „eine verbindliche Klarstellung der Äußerungen der Lehrerin gegenüber ihren Schülern, den Eltern“ und ihm selbst. Die Schulleiterin lehnt das ab und beruft sich auf die Meinungsfreiheit, die wohl auch für die Lehrerin gelten müsste. Daraufhin tritt unser Kreuzritter an die Öffentlichkeit: in einem Artikel in der „Zeit“ unter dem Titel „Die sind alle noch da“ beschreibt er den Vorgang aus seiner Sicht …