Auf diese – deutsche – Autorin bin ich eher zufällig gestossen. Es muss so 4 oder 5 Jahre her sein, dass ich ihr Buch „Hiobs Brüder“ geschenkt bekam. Es ist im allgemeinen schwierig mir Bücher zu schenken, da ich sehr eigenwillig sein kann. Dieser Roman dagegen fesselte mich von Anfang an. Hervorragend recherchiert, lebendige Figuren und eine ausgesprochen spannende Handlung. Jedenfalls für einen geschichtsinteressierten Leser wie mich …
Dieser ersten Begegnung folgten bald weitere: Die sogenannte „Waringham-Reihe“ der Autorin begleitet in bisher 4 Büchern („Das Lächeln der Fortuna“, „Die Hüter der Rose“, „Das Spiel der Könige“ und „Der dunkle Thron“) die fiktiven „Lords of Waringham“ durch die Zeit der englischen Bürgerkriege – auch Rosenkriege genannt – und des 100jährigen Krieges zwischen England und Frankreich. Daneben las ich ihr populärwissenschaftliches Buch „Von Ratlosen und Löwenherzen – Eine kurzweilige aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters“. Unschwer zu erkennen, dass sich diese Bücher ausnahmslos mit der englischen Geschichte beschäftigten.
Am 4. Oktober erschien nun ihr neuester Roman „Das Haupt der Welt“. Erstmalig veröffentlichte Rebecca Gable einen Roman, der sich mit der frühen deutschen Geschichte beschäftigt, genauer mit der Zeit Kaiser Otto I., auch „der Große“ genannt. Dieses Mal allerdings sind die Haupthelden zumindest zum Teil reale historische Figuren, durch deren Augen wir die Geschichte erleben. Da auch noch Bezüge zu meiner näheren Heimat hergestellt werden – die Landeshauptstadt Magdeburg verdankt ihre Blüte im Mittelalter nicht zuletzt dem Wirken dieses Kaisers und seiner Frau Editha – war der Erwerb des Buches geradezu zwingend für mich. Für Menschen mit weniger ausgeprägtem Interesse für Geschichte als ich, könnte „Das Haupt der Welt“ der Einstieg in die Beschäftigung mit der deutschen Geschichte sein.
Frau Gable hat mich ein weiteres Mal nicht enttäuscht. Beide Daumen hoch für diesen historischen Roman …
ISBN: 3431038832
Auf der Webseite der Autorin kann man sich über sie selbst und ihre Werke näher informieren. Das Marchendising-Gedöns kann man getrost auslassen. Soweit geht meine Verehrung dann doch nicht, dass ich mir ein T-Shirt mit dem Phantasie-Wappen der „Lords of Waringham“ überstreife …