Anonymisierung, Verschlüsselung und Datensicherheit – Themen die seit den Enthüllungen durch Edward Snowden rund um Prism und Tempora aktueller denn je sind. Zumal inzwischen mehr als klar ist, dass alle „demokratischen“ Parteien die in den vergangenen 15 Jahren an den wechselnden Regierungen beteiligt waren, aktiv der „Gestaltung des rechtlichen Rahmens“ für die Aushebelung des Grundgesetzes beteiligt waren. Den Parteien war nicht nur bekannt, dass überwacht wurde, es wurden explizit etwa 200 US-Firmen „Sonderrechte für geheimdienstliche Tätigkeit in Deutschland“ eingeräumt. Eine dieser Firmen: Booz Allen Hamilton, die Company für die Edward Snowden tätig war.
Passend zum Thema ein Beitrag der ZDF-Sendung „frontal 21“ vom 30.07.2013
Die enge Verstrickung unserer Politiker erklärt die kleinlauten Reaktionen auf den ungeheuerlichen Skandal, erklärt die peinliche Abwiegelungstaktik und Pofallas vollmundige Äusserung über das Ende der „NSA-Affäre“. Nicht zuletzt damit erklärt sich auch Merkels Nibelungentreue zu ihrem Kanzleramtsminister als obersten Geheimdienstchef. Im ZDF-Sommerinterview am 19.08. bescheinigt sie deshalb Pofalla, er habe „umfangreiche Aufklärungsarbeit“ geleistet.
Ist das so? Was wurde denn tatsächlich „aufgeklärt“? Konkret nichts – jedenfalls nicht durch unsere Regierung oder die anderen Parteien.
In der Ausgabe 09.2013 der Zeitschrift „Linuxuser“ bezieht Chefredakteur Jörg Luther folgende Position zum Thema:
Wir müssen jenen Leuten, die sich als unsere Vertreter ausgeben, unmissverständlich klar machen: Ja wir schätzen Sicherheit, aber nicht so sehr, dafür unsere in der Verfassung garantierten Grundrechte aufzugeben. Ja, Abhören muss im Umfeld von Terrorismus und Schwerkriminalität wohl sein – aber es darf nur dort, nur anlassbezogen und nur mit einer richterlichen Genehmigung erfolgen. Und von jeder Regierung erwarten wir ungeachtet der Parteizugehörigkeit, dass sie den Gesetzen Geltung verschafft und sich für unsere verfassungsmäßigen Rechte einsetzt – auch und gerade einer Amok laufenden Supermacht gegenüber.
Neben diesem politischen Statement widmet sich die Ausgabe der Zeitschrift sehr umfangreich den Möglichkeiten, die man nutzen kann um den Schnüfflern und Datensammlern das Leben ein wenig schwerer zu machen – verhindern wird man das Ausspähen persönlicher Daten wohl auch mit diesen Mitteln nicht können. Die Palette reicht vom anonymen Surfen mit TOR und/oder Tails, eigene Clouds am Beispiel von Seafile bis zur Mailverschlüsselung mit GnuPG.