„Mutter Blamage“ – so lautet der Titel eine Buches des Journalisten Stephan Hebel (ISBN 978-3-86489-021-5). Mit dem wenig schmeichelhaften Namen bedenkt er in Anlehnung an Brechts Mutter Courage die „Kanzlerin aller Deutschen“. Durch seine kritischen und fundierte Auseinandersetzung mit der Politik Angela Merkels, hebt sich diese Publikation wohltuend von der Hofberichterstattung der Medien ab. Denn mehr ist es nicht mehr was uns da jeden Tag um die Ohren gehauen wird. Hebel schreibt dazu in seinem Vorwort:
„Ich versuche zu betrachten und zu bewerten, was Politiker tatsächlich tun, und vor allem, was es für die Mehrheit der Bevölkerung bedeutet. Und je länger ich das tue, desto stärker wird mein Eindruck: Das Bild, das sie von sich verbreiten und verbreiten lassen, hat mit ihrem Handeln wenig zu tun.
Das gilt besonders für Angela Merkel. In mehr als zwei Jahrzehnten Politikbeobachtung habe ich niemals einen derart eklatanten Widerspruch erlebt zwischen dem Image einer politischen Persönlichkeit und ihrer tatsächlichen Politik. Nie ist es einem Politiker in Deutschland gelungen, derart konsequent auf Kosten der Mehrheit zu handeln und zugleich die Sympathie dieser Mehrheit zu gewinnen.
Dieses Buch möchte die öffentliche Selbstdarstellung von Angela Merkel mit ihrer Politik konfrontieren. Es möchte im Jahr der Bundestagswahl dem Image der Superkanzlerin sachliche Argumente entgegenstellen.“
Man mag nicht mit allen Schlussfolgerungen die Herr Hebel aus seiner Analyse zieht einverstanden sein, die Analyse selbst aber ist brillant! Vor allem hebt sie sich durch ihre sehr sachliche Art vom Einheitsbrei der Speichelleckerei derzeitiger „politischer“ Berichterstattung wohltuend ab.