Für die Arbeit in einer „1-Mann-IT-Abteilung“ ist es wichtig, dass man in der Lage ist, auch von ausserhalb des eigenen Netzwerkes auf seine Server zugreifen zu können, einfach um die Kontrolle über seine Server zu behalten bzw. im Bedarfsfall regulierend eingreifen zu können. Erspart einem eine Menge Ärger und vor allem Zeit, da man von zu Hause oder unterwegs diverse Probleme lösen kann. Natürlich muss der Zugriff auf das eigene Netzwerk abgesichert sein. Aber auch für die tägliche Arbeit ist der Remotezugriff auf seine Server im Netz eine komfortable Angelegenheit, denn in den seltensten Fällen befinden sich die Maschinen im selben Raum wie das Büro des Admin. Verteilte Standorte – da spielt es keine Rolle, ob sich mehrere hundert Kilometer oder nur wenige hundert Meter zwischen den Standorten liegen – sind ein weiteres mögliches Szenario. Kurzum – die Möglichkeit auf seine verschiedenen Serversysteme mit einer Remotesitzung zugreifen zu können ist ein komfortables Werkzeug für einen Sysadmin.
Die bei uns eingesetzten Novell-Server, sowohl Netware- (nur noch für kurze Zeit im Einsatz) als auch Open Enterprise Server (OES), bieten von Hause aus komfortable Möglichkeiten des Remotezugriffs. Novell setzt bereits seit Jahren auf die webbasierte Verwaltung ihrer Server. Tools wie Remotemanager, iMonitor oder die Verwaltungskonsolen der Groupise-Agenten sind bereits eine große Hilfe für die tägliche Arbeit. Weitere Szenarien wie eine Terminalsession auf dem entsprechenden Server oder der direkte Zugriff auf Programme die auf dem Server installiert sind, werden aber durch diese hervorragenden Tools nicht abgedeckt.
Für solche Anforderungen setze ich das hervorragende Tool puTTY ein. puTTY ist ein Client-seitiges Programm mit dem über verschiedene Protokolle (z.B SSH und Telnet) Verbindungen zu anderen Computern aufgebaut werden können. Interessant für mich ist hier das SSH-Protokoll, da damit sichere Verbindungen zu den Servern aufgebaut werden können. Nach Herstellung der Verbindung können in einem Terminal auf den Servern direkt Befehle ausgeführt werden. Die Ausgabe des GUI ist über einen X-Server des Client-Systems möglich. Putty gibt es für Linux und Windows. Auf einem Linux-Client sind ausser der Installation von Putty keine weiteren Schritte erforderlich. Der XServer des Clients übernimmt beim Start eines grafischen Programms (z.B. nautilus) die grafische Ausgabe und man kann recht komfortabel arbeiten.
Auf einem Windows-Client muss ein XServer installiert werden, damit auf der grafischen Oberfläche des Servers gearbeitet werden kann. Diese Aufgabe übernimmt Xming. Im Netz existieren einige recht gute Tutorials zur Konfiguration und Installation der Programme unter Windows:
- Tanmar
- Christoph Probst
- als PDF vom Pägogischen Bildungsserver
- von der TU Dresden (ebenfalls als PDF)
Mit Hilfe dieser Dokumente ist der Einsatz von Putty bzw. Xming kein Problem mehr.
Übrigens gibt es auch für Android „putty-artige“ Programme. Bei mir im Einsatz auf dem Tablet-PC: Connect-Bot. Hiermit ist der Aufbau einer SSH-Verbindung zu den Servern möglich, Zugriff auf die GUI natürlich nicht.
Den Artikel begreife ich als Anregung für mich, da ich momentan sowieso gerade bei ssh und Konsorten bin. Über xming las ich kürzlich, und mit PuTTY hatte ich zumindest bedienungsseitig schon einmal zu tun. Ist zwar momentan alles noch im Stadium „Ausprobieren und Dazulernen“ auf Basis mehrerer virtueller Maschinen, aber zumindest bei ssh bin ich schon ganz gut dabei. Hab also Dank für die Anregung bezüglich xming.
Beste Grüße,
Ralf
Hallo Ralf, gern geschehen :-). Funktioniert auch von zu Hause hervorragend – wenn auch natürlich etwas langsamer.
War gerade mal mit PuTTY aus der VirtualBox heraus auf dem Linux-Host. PuTTY ist tatsächlich ein einfach zu bedienendes Tool.