Geschafft! Nach dem gestrigen Sieg der Bayern gegen Barca kann ich mein widernatürliches Mitfiebern für den Club aus München einstellen 🙂 und wieder das normale Verhalten eines deutschen Fußballfans an den Tag legen.
Meine Sympathien beim Champion-League-Finale am 25.05. gehen eindeutig zu schwarz-gelb. Dabei kann ich das nicht einmal spielerisch erklären – was die Bayern gestern Abend und bereits während der gesamten Bundesligasaison abgeliefert haben ist grandios. Keine Frage, aber diese Dominanz beruht u.a. auch auf eine rigide „Ellenbogen“-Einkaufspolitik des Clubs von der Isar. Der „Fall“ Götze ist das beste Beispiel dafür und es würde mich nicht wundern, wenn auch Lewandowski bald nach München wechseln würde, im nächsten Jahr dann Reuss und Blaszikowski. Auf diese Art und Weise wird in bewährter Münchener Tradition der schärfste Konkurrent unschädlich, zumindest ungefährlich für die eigenen Ziele gemacht. Bisheriges Negativbeispiel für ein solches Verhalten war das „Leerkaufen“ von Bayer 04 Leverkusen: mit Ballack und ZeRoberto (der währen der Saison von Uli Hoeneß noch als „irgendein Brasilianer “ bezeichnet wurde) wurde die Kreativabteilung von Bayer Leverkusen praktisch 1:1 nach München transferiert und der damalige Vizemeister spielerisch ausgeschaltet.
Solche Praktiken sind es, die ich den Bayern verübele. Spielerisch bieten sie im Moment wieder einmal ganz großes Kino und mit welcher Bravour sie Barcelona entzaubert haben, verdient höchsten Respekt.
Mario Götze sollte mal ein wenig in den alten Hits der „Toten Hosen “ wühlen:
Es kann soviel passieren,
es kann soviel geschehen.
Nur eins weiss ich hundertprozentig:
nie im Leben würde ich zu Bayern gehen.
Ich meine, wenn ich 20 wär
und supertalentiert,
und Real Madrid hätte schon angeklopft,
und die Jungs aus Manchester.
Und ich hätt auch schon für Deutschland gespielt
und wär mental topfit
und Uli Hoeneß würde bei mir
auf der Matte stehen.
Ich würde meine Tür nicht öffnen,
weil’s für mich nicht in Frage kommt,
sich bei so Leuten wie den Bayern
seinen Charakter zu versauen.
Den kompletten Text dieses Titels aus dem Jahr 2000 findet man hier und er ist immer noch topaktuell …