In den letzten Tagen habe ich mich wieder etwas intensiver mit meinem Projekt Geschichte des GR 24 – im Moment eher Geschichte der Grenztruppen – auseinandergesetzt. Bei meinen Recherchen nutze ich – neben Büchern – natürlich auch die Möglichkeiten des Internets. Das Thema polarisiert, insbesondere wenn es um die Anwendung der Schusswaffe im Grenzdienst geht. Diskussionen über die Existenz oder Nichtexistenz eines „Schießbefehls“ enden in sehr persönlich geführten Auseinandersetzungen. Das steigert sich dann noch einmal, geht es um die Opfer dieser Grenze. Hier scheint es unmöglich eine sachliche und faire Diskussion zu führen.
Dieser Blog hier soll nicht dazu dienen, Auseinandersetzungen oder Diskussionen zu irgendwelchen Themen – auch nicht zur Problematik der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten – zu führen. Trotz allem möchte ich den interessierten Leser auf 2 Dokumente aufmerksam machen, die (abseits des Mainstreams) sich mit dem Thema beschäftigen.
- Horst Liebig „Schüsse an der Grenze“
Der Autor, selbst lange Jahre Offizier der Grenztruppen und Journalist, setzt den Schwerpunkt auf die Darstellung der „…politischen Zusammenhänge und Hintergründe im internationalen Geschehen und … über das Verhältnis der beiden deutschen Staaten zueinander. Es ist keine Rede zu den von westlicher Seite zu verantwortenden politischen, geheimdienstlichen und vor allem militärischen Tatsachen und Fakten, die maßgebend das Regime an der Staatsgrenze der DDR mitbestimmten …“.
In meinen Augen eine sehr ausgewogene und sachliche Darstellung, bis hin zu solchen sehr bekannten und polarisierenden Todesfällen wie dem von Peter Fechter oder Hauptmann Rudi Arnstadt.
Nachlesbar ist das Dokument auf der Seite der AG Grenze der GRH, als PDF-Datei kann es von meiner Seite zur Grenztruppengeschichte herunter geladen werden. - Einen anderen Schwerpunkt setzt die „Dresdener Studiengemeinschaft Sicherheitspolitik e.V.“ (vorrangig aus ehemaligen Offizieren der Militärakademie der NVA bestehend). In einem ihrer als Arbeitspapiere bezeichneten Veröffentlichungen bezieht sie Standpunkte zu „Grenzschutz und Grenzregime an der deutsch-deutschen Grenze“. Durchaus kontrovers und kritisch werden auch hier Aspekte der Geschichte der Grenztruppen angesprochen. (als PDF auf der Seite der DSS und auf meiner Website verfügbar)
Beide Dokumente empfehle ich all jenen, die an einer objektiven und sachlichen Information und Diskussion zum kontroversen Thema Grenze interessiert sind.