Ein paar Tage bleiben ja noch abzuhandeln. Inzwischen ist der Urlaub ja schon 3 Wochen Vergangenheit und ich möchte nicht wieder abbrechen wie letztes Jahr …
08.08.2012 – Vogesen
Der Mittwoch war ein besonderer Tag – Henry hatte Geburtstag. Beim Frühstück also Gratulation und ein kleines Geschenk. Ausserdem durfte Henry das Ziel unserer heutigen Tour aussuchen :-). Er entschied sich für einen Abstecher in die Vogesen.
Zunächst fuhren wir auf der B 317 über Schönau bis Wernbach. In Wernbach bogen wir auf die L 131 ab . Bis Müllheim fuhren wir durch eine wunderschöne Landschaft, schöne geschwungene Kurven und einige Serpentinen machten die Tour abwechslungsreich. Wieder waren die Straßen recht schmal aber sehr gut ausgebaut. Da wenig Verkehr war, kamen wir gut voran. Hinter Müllheim überquerten wir den Rhein und waren in Frankreich. Zunächst der D8 bis Ensisheim folgend, ging es dann auf der D2 bis Cernay. Fast ständig geradeaus, kaum Kurven lässt der Strassenverlauf auf vorrangig militärische Überlegungen bei den Planungen schließen.
Hinter Cernais ging es dann endlich los: der D431, D430 folgend kletterten wir in die Vogesen hinein. Schöne, geschwungene Kurven, einige Spitzkehren machten die Fahrt sehr angenehm. Das Wetter stimmte auch – wieder Sonnenschein und blauer Himmel. Grandiose Aussichten (u.a. natürlich am Grand Ballon) wurden an einige geboten. Die Speed Triple bewies wieder ihre Kurvenfähigkeiten.
Nachdem wir den Kamm der Vogesen verlassen hatten wollten wir – dem Tourenvorschlag folgend – entlang der Weinstraße weiter ins nördliche Elsass fahren. Die Landschaft ist geprägt von großen Weinfeldern (von Bergen will ich da vordergründig nicht sprechen). Allerdings fanden in diversen Orten Weinfeste statt und so waren die Straßen mit Autos verstopft, in den Ortschaften teilweise nur Stop-and-go möglich. Nach ca. einer Stunde in der Ebene brachen wir die Tour ab (die steigenden Temperaturen taten das ihre dazu) und bewegten uns über die Autobahn in Richtung Breisach, überquerten dort den Rhein und fuhren über Bad Krozingen und durch das Münstertal wieder in Richtung Hotel. Ein kleiner Abstecher vom Münstertal zu Schauinsland war noch drin. Nach 8 Stunden und etwa 300 gefahrenen Kilometern waren wir wieder am Ausgangspunkt.
MyTracks hat zwischendurch mal einen Punkt in Nordafrika per GPS gefunden, so dass die Gesamtstrecke lt diesem Programm 238694,99 Kilometer war :-). Ich verzichte auf die Veröffentlichung bei Google Maps …
09.08.2012 – Mittlerer Schwarzwald
Das Wetter blieb uns freundlich gesonnen – auch dieser Tag begann wieder verheißungsvoll. Wir fuhren zunächst in Richtung Titisee und wollten eigentlich einmal direkt am Ufer dieses berühmten Schwarzwaldsees Halt machen. Dieser Versuch änderte kläglich – bereits die Zufahrt zum Ort gelang uns nicht, denn die Straßen sind für nicht Ansässige gesperrt. Verärgert fuhren wir dann weiter …
Über Rötach und Langenordach bogen wir in Neukirch ab um das berühmte „Hexenloch“ mit der gleichnamigen Mühle zu besuchen. Weniger spektakulär als erwartet aber doch sehenswert präsentierte sich uns die fast 200 Jahre alte Wassermühle.
Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter über St. Märgen nach St. Peter. Meine Mitfahrer waren zu einem Besuch des imposanten Klosters nicht zu bewegen … Stattdessen fuhren wir weiter auf der L 186 zum Kandel. Dieser bekannte Aussichtsberg bietet einen herrlichen Blick in das Rheintal. Direkt am Parkplatz befindest sich auch ein Startplatz für Gleitschirme und wir hatten das Glück die Vorbereitungen und den Start eines Tandemfluges zu beobachten.
Vom Kandel aus ging es nach Waldkirch um danach eine Tour um den Kaiserstuhl zu unternehmen. Inzwischen waren die Temperaturen auf mehr als 30° C gestiegen und die Fahrt durch die Ebenen um den Kaiserstuhl herum machten nicht mehr wirklich Spaß. Über Freiburg ging es dann zurück nach Todtnau. Wir wählten die Route über Schauinsland und wurden für die Quälerei durch die Freiburger Innenstadt mehr als entschädigt. Der Aufstieg von Freiburg bis zum Schauinsland macht einfach nur Spaß. Ein paar Schweizer Supersportler die uns beim Aufstieg überholten hatten offenbar noch ein wenig mehr Spaß … 😉
Nach 7 Stunden waren wir wieder im Hotel und hatten 234 km hinter uns gebracht. Unter diesem Link ist die Tour auf Googlemaps zu finden.
10.08.2012 – Mittlerer Schwarzwald Teil 2
Diese Tour wollten wir nun zu zweit angehen. Henry und Olla wollten den Tag ohne Motorrad verbringen …
Dieses mal ging es in Richtung Kirchzarten über Muggenbrunn und Oberried. Wieder waren wir von den gut ausgebauten Straßen begeistert. Dieses Mal vom Süden kommend ging es durch St. Peter über den Kandel (kurze Pause) wieder nach Waldkirch. Wir folgten wieder dem Tourenvorschlag des Motorradvereins Todtnau und erlebten dieses Mal eine Überraschung: bei Wildgutach verließen wir die L 173 und folgten den Kreisstraßen 5105 und 5731 in Richtung Hexenloch. Die K5731 war zwar in hervorragendem Zustand aber so schmal, dass nicht einmal 2 PKWs aneinander vorbei fahren konnten. Es ging alles gut, aber streckenweise war es schon recht abenteuerlich …
Nach diesem Erlebnis fuhren wir in Richtung Triberg um uns die ebenfalls berühmten und (wie schon in Todtnau) höchsten Wasserfälle Deutschlands anzusehen. Unsere Begeisterung klang unheimlich ab, als wir die Preise für Parkplätze und für die Besichtigung(!) der Wasserfälle sahen. Bereits das zweite Mal das ich am Verstand der Tourismusverantwortlichen zweifelte (siehe Titisee). Also wieder auf das Motorrad und weiter Richtung Gutach. Durch die schönen Straßen und die herrliche Landschaft wurden wir über den Ärger hinweg getröstet.
Im malerischen Städtchen Gutach machten wir dann Pause bei (Eis)Kaffee und Kuchen. Über Hornberg, Schramberg und St.Georgen schlossen wir den Bogen und bewegten uns wieder Richtung Süden. Die großen Highlights fehlten auf dieser Tour (wenn man mal von K5731 absieht 😉 ), aber alles in Allem war es eine sehr schöne, entspannt zu fahrende Strecke durch wunderschöne Landschaften auf (meist) hervorragend ausgebauten Straßen auf denen (da wir die Bundesstraßen weitgehend mieden) relativ wenig Verkehr herrschte. Was will man mehr?
Nach etwa 6,5 Stunden waren wir wieder zurück und hatten 255 km unter die Räder genommen. Tour auf Googlemaps
11.08.2012 – Rückfahrt und Fazit
Hier gibt es nicht viel zu schreiben. Die Rückfahrt lief glatt, kein Regen, keine Staus und keine Pannen. Nach 9 Stunden hatten wir es geschafft.
Der Schwarzwald bot die Kulisse für einen herrlichen Motorradurlaub. Land und Leute waren toll und von gelegentlichen Ausrutschern abgesehen ist auch der Tourismus nur erträglich kommerzialisiert. Kategorie empfehlenswert!